Erinnern und Begegnen

Der Israelaustausch ist ein besonderer Austausch. Israelische und deutsche Jugendliche begegnen einander und werden Freunde. Diese Freundschaften sind Zeichen der Hoffnung und der Versöhnung zwischen Juden und Deutschen. Denn man darf nie die schreckliche deutsche Vergangenheit vergessen: den Holocaust, bei dem sechs Millionen Juden ermordet wurden. Die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland stellen sich diesem schlimmsten Kapitel der deutschen Geschichte, unter das man moralisch nie einen Schlussstrich ziehen kann.

Zu einer besonders wichtigen Erfahrung wird dabei der gemeinsame Besuch im Konzentrationslager Dachau. Die meisten israelischen Schüler haben Großeltern und Verwandte während des Holocaust verloren. Der Gang durch das KZ erinnert sie an den furchtbaren Tod ihrer Angehörigen. Aber sie erfahren durch den Austausch auch, dass wir alle dafür kämpfen, dass so etwas nie wieder passiert.

Ausdruck hierfür ist die gemeinsame Versöhnungsfeier in Dachau. In Israel besucht die Schülergruppe die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, eine beeindruckende Erfahrung für viele Schüler. Yad Vashem ist ein Mahnmal, ein zentraler Ort des Erinnerns.

Die Partnerstadt Nahariya wurde überwiegend von deutschen Juden gegründet. Noch heute leben hier viele Überlebende des Holocaust, unter anderem der Ravensburger Pinchas Erlanger, der 1939 nach Israel floh. Ein Gespräch mit ihm ist ein fester Bestandteil des Austausches.

Aber auch die Gespräche in den Familien sind sehr wichtig. Nur durch gegenseitigen Dialog erfahren wir mehr über den anderen und können ihn verstehen.

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